Zur CeBIT soll es soweit sein: UMTS wird nach dem Willen hiesiger Telekommunikationsmanager Einzug halten in den Alltag der mobilen Kunden. Versprochen haben sie es seit Jahren: mobiles Surfen, Breitbanddienste und Multimedia satt. Für die TK-Riesen T-Mobile, Vodafone D2, E-Plus und O2 muss das Geschäft aufgehen – sonst waren die Ausgaben für die milliardenschweren UMTS-Lizenzen eine Fehlinvestition. Mehr als 50 Milliarden Euro hat sie die Auktion schließlich gekostet. Zwei Anbietern hat diese Investition bereits schwer angeschlagen: Mobilcom etwa gab gerade erst vor Weihnachten seine Lizenz zurück, die Telefónica/Sonera-Tochter Quam will sie zwar behalten, ist aber wenig aktiv.
Zur CeBIT also werden die vier verbliebenen Lizenzinhaber PC-Karten und neue Handys vorstellen, die den Standard der dritten Generation voll ausnutzen können sollen. Doch die Erwartungen der Anwender sollten nicht zu hoch sein. Manager von O2 haben gegenüber ZDNet schon vor Monaten erklärt, erst zum Weihnachtsgeschäft 2004 die UMTS-Handys flächendeckend anzubieten. Der in München beheimatete Konzern hat seit Wochen ein Testnetz in Betrieb, das derzeit von den eigenen Mitarbeitern genutzt wird.
Vodafone setzt bei seinen Tests nicht auf die eigenen Angestellten, sondern überlässt es Firmenkunden, Schwachstellen im Angebot aufzuspüren. Seit drei Wochen können sie in mehr als 100 deutschen Städten das UMTS-Netz des Anbieters testen. Eine zur Systems im Oktober in München präsentierte „Mobile Connect Card UMTS“ erlaube eine (theoretische) Übertragungsraten von biszu 384 KBit/s. Nebenbei werden auch GPRS und gängige VPNs (Virtual Private Networks) unterstützt.
Nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke, will die Tochter T-Mobile erst dann an den Markt gehen, wenn die Technik reibungslos läuft. Dass der deutsche Riese der Konkurrenz das Feld zur CeBIT aber kampflos überlässt, ist mehr als unglaubwürdig. Auch die Telekom muss und wird in Hannover mit einem eigenen Angebot an den Start gehen. Ob sich das Angebot aber auch umgehend wahrnehmen lässt, sei dahingestellt. Die Telekom geht aber davon aus, dass es im Jahr 2005 rund 40 Millionen Nutzer von UMTS-Diensten in Europa gibt. Die 100-Millionen-Marke soll bis Ende 2006 erreicht werden.
Weite Teile der TK-Infrastruktur wird von einem deutschen Großkonzern geliefert: Siemens ist nach eigenen Angaben beim weltweiten Aufbau von UMTS-Netzen äußerst rege. Sieben von zwölf bislang in Betrieb genommenen 3G-Netzen habe man gemeinsam mit dem japanischen Partner NEC realisiert, erklärten die Münchner im Oktober.
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